Im Modul Verlagsherstellung beschäftigen sich die Studierenden des dritten Fachsemesters mit der Konzeption, Gestaltung und Herstellung eines Buches.
Dieses Projekt wird jedes Jahr in Zusammenarbeit mit einem Verlag realisiert, welcher unter anderem Vorgaben zum Thema und der Zielgruppe liefert. Nach Fertigstellung der verschiedenen Entwürfe durch die Studierenden sucht sich der Verlag einen oder mehrere Konzepte aus, orientiert sich an deren Gestaltung oder übernimmt diese komplett und verlegt dieses Buch im Anschluss.
Im Wintersemester 2021/22 geschah dies mit dem neu gegründeten Hoppla! Verlag (www.hoppla-verlag.de), mit welchem die Studierenden das Projekt „Das einfachste Tagebuch der Welt“ umsetzten.
Zu Beginn des Semesters wurde das Buchprojekt durch Sebastian Runow, Gründer des Hoppla! Verlages, vorgestellt. Das Produktkonzept besagte, dass das Tagebuch simpel und motivierend zugleich und daher auch gut für Einsteiger geeignet sein sollte. Es soll den Nutzer wenig Überwindung kosten, das Buch in die Hand zu nehmen und darin sowohl zu schreiben als auch zu malen/kritzeln.
Nachdem die näheren Details und Hinweise zur Aufgabe besprochen wurden, fanden sich die Studierenden in Zweierteams zusammen.
Nun hieß es, sich im Sinne der Markt- und Zielgruppenanalyse auf die Suche nach ähnlichen Produkten aus der Sparte „Tagebuch“ zu machen, sei es in Buchhandlungen oder im Internet. Mit den gesammelten Ideen und reichlich Inspiration wurden Moodboards erstellt, in denen man nicht nur erste gestalterische Merkmale des späteren Buches finden konnte, sondern auch die Stimmung widergespiegelt werden sollte.
Darauf aufbauen wurden erste Layoutideen entworfen: Darin fanden sich Listen, Felder zum Ankreuzen, Möglichkeiten zum Ausmalen, leere Seiten zum Schreiben und vieles mehr. Im Austausch mit dem Dozenten und anderen Studierenden wurden diese Entwürfe weiterentwickelt und konkretisiert. Im Gespräch kam es dabei auch zu neuen und interessanten Vorschlägen.
Parallel galt es, sich Gedanken zu den Materialien zu machen, die für die Herstellung benötigt wurden. Sie sollten dabei sowohl zum Inhalt an sich als auch zum Oberbegriff „Tagebuch“ passen.
Weiterhin wurden passende Schriften für eine Schriftmischung ausgesucht. Diese wurden in verschiedenen Größen und Zeilenabständen im aktuellen Layout integriert, um sich anschließend für eine passende zu entscheiden. Neben den Inhaltsseiten mussten auch das Cover sowie die Titelei und der Anhang passend zur Grundstimmung des sonstigen Layouts gestaltet werden.
In den Seminaren wurden die Entwürfe regelmäßig besprochen und verfeinert. Es gab noch einmal Hinweise zur typografischen Gestaltung sowie zur Makro- und Mikrotypografie, es wurden noch kleine Korrekturen am Grundlayout vorgenommen und offene Fragen geklärt.
Die Studierenden sollten ihre Überlegungen zum Projekt und zur Herstellung des Buches in Form einer Herstellungsmappe zusammenfassen sowie einen Dummy ihres Layouts erstellen.
Nach Abgabe der Druckdaten wurden diese in der Hausdruckerei der HTWK gedruckt und anschließend zum Buchblock gebunden. Die Studierenden schnitten die Materialien, also die Deckelpappen, das Einbandmaterial sowie den Buchblock mit dem Vorsatzpapier, zur Erstellung des Dummys auf das richtige Format, statteten den Buchblock mit Kapital- und Leseband aus und verklebten alles miteinander. Abschließend musste der Dummy nur noch gepresst werden und der Klebstoff trocknen.
Es entstand eine Vielzahl an individuellen und kreativen Ergebnissen, die dem Titel „Das einfachste Tagebuch der Welt“ gerecht werden.
Die Studierenden können nun nicht nur ein selbst gestaltetes Buch in den Händen halten, sondern haben auch eine Menge Erfahrung im Bereich der Verlagsherstellung und Layoutentwicklung und -gestaltung sammeln können.
Diese gewonnenen Erkenntnisse können die Studierenden in kommenden Modulen anwenden, beispielsweise im Wahlmodul „Buchgestaltung“.
Autorin: Beatrice Panitz