Jedes Jahr zeichnet die Stiftung Buchkunst die 25 schönsten deutschen Bücher aus und vergibt außerdem den „Preis der Stiftung Buchkunst“ an eines. Zusätzlich gibt es drei Förderpreise für junge Buchkunst und eine weitere Kategorie für die schönsten Bücher aus aller Welt. Normalerweise können alle diese Bücher auf einem eigenen Messestand auf der Frankfurter Buchmesse angeschaut werden. Das war in diesem Jahr leider nicht möglich, doch die Preise wurden zum Glück trotzdem vergeben. Die Preisverleihung fand in kleinem Rahmen bei einem Festessen in Frankfurt statt. Der Vorstandsvorsitzende, Dr. Joachim Unseld, und Katharina Hesse verkündeten dort am 4. September 2020 die Gewinner. Hier kann man sich über die Veranstaltung informieren: (Stiftung Buchkunst (stiftung-buchkunst.de))
Die 25 Kandidaten kommen aus fünf verschiedenen Bereichen, in denen jeweils fünf Bücher vorgeschlagen werden. Die Kategorien sind: „Allgemeine Literatur“, „wissenschaftliche Bücher, Fachbücher, Lehr- und Schulbücher“, „Ratgeber, Sachbücher“, „Kunstbücher, Fotobücher, Ausstellungskataloge“ und „Kinder- und Jugendbücher“.
Gewonnen hat den Preis der Stiftung Buchkunst in diesem Jahr das Buch „Das Jahr 1990 freilegen“, von Jan Wenzel. Herausgebracht wurde es vom Leipziger Verlag Spector Books.
Schlägt man es auf, könnte man sagen, es ist eine Montage aus Bildern und Texten, die den Leser in den Alltag des Jahres 1990 versetzen soll. Auf den 592 Seiten finden sich Strecken von Schwarz-Weiß-Fotografien, farbige Werbeanzeigen, Sitzungsprotokolle des runden Tischs, Interviews und vieles mehr. Es repräsentiert mit der vielseitigen Mischung aus mittlerweile historischen Einblicken 1990, das Jahr der großen Veränderungen in hervorragender Weise.
Zu den Kriterien, nach welchen die Stiftung Buchkunst ihre Gewinner auswählt, gehören die allgemeine Gestaltung, herstellerische Besonderheiten, Konzeption, Verarbeitung und eine harmonische Verbindung zwischen Inhalt und Form. In Hinblick auf die Gestaltung und Herstellung ist zu erwähnen, dass die fadengeheftete Broschur mit einem Format von 24,3cm x 33,5cm und knapp 600 Seiten kein kleines Buch ist, sondern in etwa so groß wie ein Laptop mit 14-Zoll Bildschirm. Das Buch umschließt ein Softcover, welches nur von Bildern geziert wird. Die einzige schriftliche Mitteilung auf dem Bucheinband befindet sich auf dem Buchrücken. Für die Buchseiten wurde 100g/m2 Munken Print White Papier von Arctic Paper verwendet. Satz, Gestaltung und Typografie wurden von Wolfgang Schwärzler umgesetzt. Für Druck und Buchbindung war der Mediendienstleister optimal media verantwortlich.
Die drei Gewinner des Förderpreises für junge Buchkunst 2020 sind „Off/On Stage“ von Christina Zickert, Rieke Bogena und Zora Asse, „Die Bibel – Über Frauen“ von Paulina Mohr und „Aphelion“ von Robert Steinmüller.
Alle Gewinner aus den letzten drei bis fünf Jahren, sowie die Long- und Shortlist mit genaueren Infos zu den Büchern können auf der Webseite der Stiftung Buchkunst (Stiftung Buchkunst (stiftung-buchkunst.de)) eingesehen werden. Ebenfalls auf dieser Homepage befinden sich Teilnahmebedingungen und immer die neuesten Informationen zu den nächsten Wettbewerben. Zusätzlich kann man die Preisverleihung und Videos zu den einzelnen Gewinnern auf dem YouTube-Kanal der Stiftung Buchkunst ((101) StiftungBuchkunst - YouTube) ansehen.
Autorin: Pauline Schröers