Die Schreibschrift P22 Cézanne wurde 1996 von Michael Want als Hausschrift für das Philadelphia Museum of Art entworfen. Der Anlass dafür war eine Ausstellung des impressionistischen Malers Paul Cézanne, an dessen Handschrift sich Want bei seinem Entwurf anlehnte.
2005 folgte die Cézanne Pro von James Grieshaber. Dieser baute die Schrift auf einen Satz von 1200 Zeichen aus, so dass sie heute für viele verschiedene Sprachen und Anwendungsgebiete geeignet ist.
Die Schriftfamilie der Cézanne weist einige Besonderheiten auf. So ist die Cézanne Pro mit Alternates ausgestattet – das heißt, dass von jedem Zeichen im lateinischen Satz drei Varianten vorliegen, durch die mit der entsprechenden OpenType-Einstellung sich überlappende Buchstaben vermieden werden können. Durch die verschiedenen Variationen wirkt die Schrift lebendiger und nähert sich einer tatsächlichen Handschrift an. Einzelne Buchstaben können gezielt nach Wusch des Gestalters durch Alternativen ersetzt werden. Auch die Verwendung von Ligaturen und Swash-Verzierungen ist möglich, also der Einsatz von besonderen Schwungbuchstaben am Ende von Zeilen. Zudem hält die Cézanne Pro alle gängigen Ziffernformen für den Anwender bereit: Tabellen-, Mediäval- und proportionale Ziffern ebenso wie Bruchzahlen sowie hoch- und tiefgestellte Ziffern.
Die Cézanne wurde schnell sehr bekannt und gehörte zu den beliebtesten Schriften der 1990er. In Amerika entwickelten allerdings viele Setzer und Gestalter aufgrund der Omnipräsenz in der Öffentlichkeit und des häufigen Gebrauchs eine ablehnende Haltung gegenüber der Cézanne. Dennoch wird sie auch heute noch gern verwendet, zum Beispiel in der Werbung.