Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause hatten die Hallen der Neuen Messe Ende April endlich wieder geöffnet. Auch unser Studiengang Buch- und Medienproduktion war mit einem eigenen Stand vor Ort, um Studieninteressierte für sich zu begeistern und Messeerfahrungen zu sammeln.
Endlich geschafft! Als am Sonntag um genau 17 Uhr der Gong zum Schluss der Messe ertönt, fällt ein Stück Anspannung von allen ab, das kann man deutlich spüren – müde sehen die Gesichter aus, aber auch glücklich und stolz. Seit einem halben Jahr wurde fleißig geplant, diskutiert, es wurden Termine abgesprochen, Ideen aufgenommen und verworfen, auf diese vier Tage hingearbeitet.
Am Mittwoch fand der Aufbau statt. Die Bauteile unseres Standes aus dem Keller geholt, in einen Transporter geladen, gepuzzelt welches Teil wohin gehört, und mit dem Buchstabenballett versehen – die Lettern von „Studium rund ums Buch“, die sich über dem Stand drehen.
Diese vereinten unter sich die Studiengänge Buch- und Medienproduktion, Buch- und Medienwirtschaft und Bibliotheks- und Informationswissenschaften der HTWK in Leipzig, sowie den Studiengang Buchwissenschaften, der an der Universität Leipzig, der JGU Mainz und LMU München angeboten wird und Media Publishing der HdM in Stuttgart. Auf die Zusammenarbeit stimmte, nach dem ersten erfolgreich überstandenen Messeeinsatz, ein gemeinsamer Kneipenabend am Donnerstag ein. An diesem Tag, wie auch Freitag, Samstag und Sonntag hielten wir zusammen Vorträge, stellten unsere Studiengänge vor, unterhielten uns mit Studieninteressierten und Eltern, unterlegt vom elektrischen Summen des Buchstabenballetts und dem Stimmgewirr des Messepublikums. 274.000 Besucherinnen und Besucher zählten die Veranstalter der Leipziger Buchmesse in diesem Jahr. Man mag es kaum glauben, dass in so kurzer Zeit das Äquivalent einer Kleinstadt die heiligen Hallen heimsuchte. Die Erleichterung und die Begierde waren deutlich spürbar, nach so langem Warten endlich wieder Neuerscheinungen und schön gestaltete Auslagen zu bestaunen, Jutebeutel zu sammeln und alles mitzunehmen, was nicht niet- und nagelfest ist. Gelegentlich waren Bücher schon am Samstag vergriffen, die Messe selbst hatte nicht mehr genug Hallenpläne zur Herausgabe, und der Deutschlandfunk versteckte in weiser Voraussicht seine Jutebeutel unter dem Pult (auf Nachfrage wurden diese freundlicherweise herausgerückt).
Als am späten Sonntagnachmittag also der Gong erklang, der letzte Vortrag gehalten war, die letzten Interessierten sich verabschiedeten, das Buchstabenballett seine letzte Runde gedreht hatte, begann ein Applaus. Umstehende, Ausstellende, unsere Professoren und wir klatschen in die Hände, es wurde erleichtert geseufzt und in Vorfreude auf den Feierabend gejubelt. In den letzten Tagen hatten wir viel erlebt – eine wunderbare Messe mitgestalten dürfen, einen Stand aufgebaut und versucht, Menschen für dieses Studium zu begeistern. Der Abbau, das Zusammenpacken und die Frage, ob auch wieder alles in den Keller der Hochschule passen würde, standen zwar noch bevor, und es fühlte sich fast ein bisschen an, wie den Weihnachtsbaum abzuschmücken – aber nach der Messe ist vor der Messe! Bis zum nächsten Jahr!