Der Heiligabend, die Weihnachtstage und Silvesternacht liegen hinter uns und ersten Tage des Jahres 2022 haben begonnen. Das Jahr 2021 bescherte uns vor allem eins – viel Zeit Zuhause. Da Bars, Clubs und Kultureinrichtungen den Großteil des Jahres geschlossen bleiben mussten, füllten wir unsere Bücherregale und tauchten ab, in Geschichten, die uns die Realität ausblenden ließen. Um das vergangene Jahr nochmal Revue passieren zu lassen, stellen wir unsere meistgeliebten, spannendsten und empfehlenswertesten Bücher vor.
Johannes‘ Buchtipp ist „Der Schwarze Schwan: Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse“ von Nassim Nicholas Taleb.
Kaum jemand hätte 2019 damit gerechnet, dass ein Virus die gesamte Welt über mittlerweile fast zwei Jahre beeinflussen würde. Ebenso hatte beinahe niemand die Finanzkrise 2008 und den Anschlag auf das World Trade Center kommen sehen. In seinem Buch „Der Schwarze Schwan“ beschreibt der Autor und Forscher Nassim Nicholas Taleb wie es sein kann, dass wir immer wieder mit Ereignissen konfrontiert werden, mit denen keiner gerechnet hat. Er schreibt über das Scheitern mathematischer Modelle beim Vorhersehen der Zukunft und über trügerische Erklärungen für den Ablauf der Geschichte. Das Buch prüft Konzepte kritisch und beeindruckt mit seiner unterhaltsamen Art und Weise, die das Buch empfehlenswert macht. Außerdem schildert Taleb mit eingestreuten biografischen Anekdoten ein Problem, auf welches weder Politiker noch Wissenschaftler eine Antwort haben.
„Der Schwarze Schwan: Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse“ von Nassim Nicholas Taleb, erschienen im Pantheon Verlag, ISBN: 978-3-570-55392-3
Der Roman „Vincent“ von Joey Goebel wurde im vergangenen Jahr von Sophie zu ihrem Lieblingsbuch gekürt.
Erzählt wird die Geschichte eines außerordentlich begabten Jungen namens Vincent, dessen Talent auf unorthodoxe Weise von der imaginären Organisation „New Renaissance“ gefördert wird. Forster Lipowitz, ein alter, reicher und todkranker Mann hat sich seinen Reichtum damit verdient, die Menschheit mit unbedeutender und schnellebiger Unterhaltung zu überschütten. Doch jetzt, wo er fast am Ende seines Lebens angekommen ist, will er mit der „New Renaissance“ ein neues Zeitalter der Unterhaltung einläuten. Um diesen Wunsch Realität werden zu lassen, sucht Lipowitz nach Leuten, die seine Ansichten teilen und stößt so auf Harlan Eiffler, der später Vincents Manager werden soll. Eiffler ist der Meinung, dass ein Künstler nur durch Isolation und Leid gefördert und inspiriert werden könne. So manipuliert auf dieser Grundlage Vincents Leben. Von Brandstiftung bis hin zum Tod erlebt Vincent viele traumatische Erlebnisse, die ihn zu dem Künstler machen sollen, der er geboren wurde zu sein.
„Vincent“ ist eine Kritik an der heutigen Unterhaltungsindustrie, an Macht und Einfluss. Joey Goebel schafft es, dass man mit bangendem Eifer die von Leid und Verlust geprägte Lebensgeschichte des jungen Vincents verfolgt.
„Vincent“ von Joey Goebel, erschienen im Diogones Verlag, ISBN: 978-3-257-23647-7
Das letzte unserer meistgeliebten Bücher im Jahr 2021 kommt von Anika und heißt „Der Heimweg“, geschrieben von Sebastian Fitzek, der als der erfolgreichste deutsche Psychothriller-Autor gilt.
Angeregt wurde Fitzek von einer Leserin, die ihm in einer E-Mail schrieb, dass sie beim so genannten „Heimwegtelefon“, im Buch „Begleittelefon“ genannt, arbeitet. Hierbei geht es um einen ehrenamtlichen Telefonservice für Menschen, die sich auf dem nächtlichen Heimweg sicherer fühlen wollen. Zu Beginn wird der entsprechende Standort angegeben und das Gespräch endet, sobald man sicher seine Wohnung betritt. Der Thriller erzählt die Geschichte von Klara, die kurz vor Mitternacht auf ihrem Nachhauseweg beim Begleittelefon anruft. Jules Tannberg, ein verständnisvoller junger Mann, wird telefonisch mit ihr verbunden. Klara wirkt völlig aufgelöst, denn sie findet in ihrer Wohnung etwas Schreckliches vor - jemand malte mit Blut ihr angebliches Todesdatum an die Wand. Nun vermutet sie von dem Täter verfolgt zu werden, denn genau dieser Tag bricht in den nächsten zwei Stunden an. Klara ist außer sich und versucht nun einen Ausweg aus dieser Situation zu finden. Doch wer oder was steckt überhaupt hinter diesem mysteriösen „Jemand“?
392 Seiten voller Spannung und unerwarteten Wendungen erwarten einen beim Lesen dieses „bisher unheimlichsten Psychothriller“, wie Fitzek selbst sagte. Daher ist auch dieser Titel eine absolute Empfehlung.
„Der Heimweg“ von Sebastian Fitzek, erschienen im Knaur Taschenbuch Verlag, ISBN: 978-3-426-51946-2
Das waren sie also, unsere drei meistgeliebten Bücher aus dem vergangenen Jahr 2021. Wir blicken mit Neugier auf das neue Jahr und freuen uns auf weitere spannende Romane, fesselnde Geschichten und vieles mehr.
Autoren: Josefine Gerlach, Johannes Ruhner, Sophie Gabel, Anika Bartzke