Wer nicht studiert fragt sich vielleicht, wie es den Studenten in der Corona-Zeit ergeht, beziehungsweise wie das Studieren unter Pandemiebedingungen funktioniert. Darum wollen wir, die Studentinnen und Studenten des PR-Teams einmal aus unserer Sicht berichten, wie das Studium für uns gerade läuft. Dabei möchten wir auf einige Fächer eingehen, die vom Online-Studium profitieren und gerne auch ohne Pandemie online stattfinden könnten, sowie andere, die sehr darunter leiden, dass sie nicht in Präsenz stattfinden können. Außerdem erzählen wir von den Pflichtmodulen und Wahlfächern im 4. Semester und stellen die Schlüsselqualifikationen und das Studium Generale vor.
Die grundlegenden Module sind: Kosten- und Leistungsrechnung, das Projektmanagement-Projekt, das bereits im 3. Semester begonnen hatte, sowie Recht im Medienunternehmen. Weiterhin gibt es eine Auswahl an Wahlfächern, von denen im vierten Fachsemester von jedem Studenten jeweils zwei gewählt werden:
- Electronic Publishing III – Praxisprojekt (Erstellung einer Dokumenteninstanz mit XML und CSS, als eBook und als Druckvorlage mit XSL-FO)
- Buchgestaltung (Erstellung und Gestaltung eines eigenen Kochbuches mit dem Design-Thinking-Prozess)
- Verlagsmanagement II Medien, Märkte, Wertschöpfungskette (Fortsetzung des Moduls Verlagsmanagement I aus dem 2. Semester)
- Zeitungswirtschaft (Einblicke in den aktuellen Zeitungsmarkt sowie vergangene und zukünftige Entwicklungen von Zeitungsverlagen).
Gerade Electronic Publishing III hat vom Onlineunterricht profitiert, da asynchrone Videos für dieses Modul wesentlich einfacher nachzuverfolgen sind als Live-Veranstaltungen. Vor allem die Code-Fehlersuche gestaltet sich sehr viel einfacher, wenn das Video zurückgespult werden kann.
Auch Buchgestaltung profitierte von der Online-Umsetzung, da Fortschritte einfach per Zoom geteilt und besprochen werden können. Ständige Druckkosten fallen so weg, auch wenn diese zum Ende des Moduls immer anfallen, um dem Projekt den letzten Feinschliff zu verleihen, der teilweise eben gedruckt überprüft werden muss.
Die anderen beiden Module konnten ohne großen Verlust an Möglichkeiten online umgesetzt und mitverfolgt werden.
Zusätzlich war aus mehreren Schlüsselqualifikationsangeboten eine zu wählen. Wir hatten beispielsweise die Module Barrierefreie Mediengestaltung, Angewandte Kunstgeschichte, Campus Records - Das Musiklabel der HTWK Leipzig, Existenzgründung und Start-up, floid – Das Fernsehen der HTWK Leipzig, Historische Techniken in Druck und Druckvorstufe, Unternehmensführung sowie Presse und Öffentlichkeitsarbeit crossmedial zur Auswahl. Trotz Corona gab es hier kaum Einbußen, was die Wahlmöglichkeiten betrifft.
Ein Modul ist hier allerdings dabei, welches sehr viel seines Potentials durch den Onlineunterricht verloren hat: Barrierefreie Mediengestaltung. Dieses Modul beschäftigt sich mit der Zugänglichkeit von Medien für körperlich oder auch geistig behinderte Menschen, die in jeder Zielgruppe beachtet werden sollten, da sie einen nicht unerheblichen Anteil derselben ausmachen. Ursprünglich waren für das Modul Veranstaltungen geplant, in dem die Studenten zum Beispiel am Hauptbahnhof einmal ausprobieren sollten, wie eine blinde Person sich zurechtfindet, also mit Augenbinde und Blindenstock. Auch weitere taktile Aspekte konnten nicht erforscht werden, denn wie sollen die Studenten auch online versuchen, einmal Blindenschrift mit den Fingern zu lesen?
Weiterhin ist für das vierte Semester ein Studium Generale Kurs angesetzt, bei dem sich die Studentinnen und Studenten aus einem vielfältigen Programm selbst aussuchen können, welches Thema sie am meisten interessiert. Das Studium Generale ist dafür da, die Studenten bei der Ausbildung persönlicher Kompetenzen zu unterstützen und deren Wissens- und Interessengebiete zu erweitern. Die Kurse im Studium Generale können jedes Semester besucht werden, doch nur einer ist tatsächlich Pflicht. Hierbei gibt es Vortragsreihen wie „Digitale Transformation“ oder „Stadt der Zukunft“, in denen Vorträge angeboten werden, zu denen anschließend ein Kommentar zu verfassen ist, der dann von Kommilitoninnen und Kommilitonen bewertet wird. Dies funktioniert auch online sehr gut, da die Vorträge bereits aufgezeichnet sind und über die Lernplattform Opal angeschaut werden können. Auch Fremdsprachen können im Rahmen des Studium Generale gelernt werden.
Eine weitere Möglichkeit ist es, sich für ein reflektiertes Ehrenamt einschreiben. Hierzu zählt beispielsweise das Mentorenprogramm, in dem ausländischen Studierenden geholfen wird, sich in Leipzig und der Uni/HTWK zurechtzufinden. Auch als Ersti-Coach kann sich hier eingetragen werden oder für die lange Nacht der Computerspiele, die organisiert und durchgeführt wird.
Insgesamt also ist das vierte Semester die perfekte Gelegenheit für die Studenten, einmal alles auszuprobieren und herauszufinden, was ihnen denn eigentlich gefällt und Spaß macht. Zwar ergaben sich durch Corona viele Einschränkungen, doch die meisten Module konnten beinahe verlustfrei online durchgeführt werden.
Jetzt blicken wir gespannt auf das Wintersemester und hoffen, dieses wieder ganz normal am Campus verbringen zu können.
Autorin: Sina Holler
https://www.htwk-leipzig.de/fileadmin/portal/htwk/studieren/studiengang/flyer/bmb/bmb.pdf
https://www.htwk-leipzig.de/studieren/im-studium/studium-generale-ueberfachliche-kompetenzen/