Back to the roots. Nach vielen angebotenen Planungs-Apps durch Multimediageräte wie Smartphones, Tablets usw., ist gerade wieder das analoge Notizbuch im Trend. Im Jahr 2013 kam der New Yorker Designer Ryder Carroll auf die Idee, ein komplett individuelles Notizbuch zu entwerfen, welches das handschriftliche, freie Gestalten in der heutigen, sehr technisch veranlagten Welt, wieder aufleben lässt. Die Bezeichnung „Bullet Journal“, kommt von dem Begriff Bullets – Stichpunkte. Hauptsächlich dient es der Alltagsorganisation, dem Überblick der Ziele, Aufgaben und um Gedanken und Erlebnisse festzuhalten.
Es gibt ein grobes Grundgerüst, an dem man sich orientieren kann. Dieses besteht bspw. am Anfang aus einem Index, sprich einem Inhaltsverzeichnis, welches einen Überblick über das gesamte Notizbuch gibt. Weitere Bestandteile sind „yearly overview“, „monthly overview“ und „weekly overview“. Der „yearly overview“ ähnelt einem Kalender, wobei man hier z.B. Geburtstage und Urlaubspläne, also Langzeitplanungen, eintragen kann. Der „monthly overview“ bezieht sich direkt auf den derzeitigen Monat, wobei hier feste Termine geplant werden können. Im „weekly overview“ können der Stundenplan der Uni, der Schule oder die Arbeitszeiten, sowie zu erledigende Aufgaben notiert werden. Meist werden die Aufgaben als Checkliste verfasst, um beim Erledigen einen Haken oder ein Kreuz setzen zu können.
Weitere interessante Features sind „Habit Tracker“. Es gibt viele verschiedene Formen gewisse Gewohnheiten (Habits) darzustellen. Mit einem „Sleep Tracker“ kann man den Schlafrhythmus gut darstellen. Dabei wird bspw. eine Tabelle erstellt, in der man die einzelnen Daten des Monats oder der Woche in Spalten einteilt und dann die Zeilen darunter für „9h geschlafen“, „nach 9:00 Uhr aufgestanden“ oder „vor 24:00 Uhr im Bett“ verwendet. Bei den Punkten, die zutreffen, kann dann ein Kreuz gemacht werden und die gesamte Schlafdauer kann in einem Diagramm dargestellt werden. So erhält man dann über die Zeitspanne verteilt einen Überblick über seinen Schlaf. Neben „Food Tracker“, „Fitness Tracker“ und „Work Tracker“, gibt es natürlich noch viele weitere Ideen, persönliche Verhaltensweisen darzustellen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Thema Persönliches. Hier ist der Kreativität freien Lauf gelassen. Man kann bspw. eine moderne Art des Tagebuchs führen, indem ganze Seiten, z.B. am Ende der Woche oder des Monats, für „Some lines a day“ genutzt werden. Dabei werden, wie der Name bereits verrät, für jeden Tag ein paar Zeilen genutzt, um wichtige Ereignisse und Gefühle aufzuschreiben – also ein Tagebuch in Kurzform. Eine andere, wirklich sehr schöne Idee ist, wenn eine Seite, bevorzugt am Ende des Monats, als Erinnerungsseite verwendet wird. Kleine Zeichnungen, Schlagworte und die Verwendung von Farben, machen diese Seite einzigartig und somit werden die Höhepunkte des Monats anschaulich dargestellt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es am Ende immer am Nutzer selbst liegt, was er oder sie für Vorlieben, eigene Ideen und vor allem Zeit hat. Ein durchschnittliches BuJo enthält nämlich bis zu 200 Seiten. Um diese vollständig zu gestalten, sollte man dem Bullet Journal ausreichend Ruhe, Gelassenheit und Liebe zum Detail widmen.
Autorin: Lisa Hermann
Bildquellen: Vanessa Funke, BMB16
Vanessas Instagram (Beispiel für BuJo Gestaltung): www.instagram.com/vany36_bujo/