Das Modul Buchgestaltung ist eines von vielen Wahlpflichtmodulen, die man im 4. Semester auswählen kann. Das Ziel des Moduls ist es, alle Schritte im Gestaltungsprozess von Büchern praktisch zu üben. Im diesjährigen Modul im Sommersemester 2021 stand die Aufgabe, ein Kochbuch von der Idee bis zur fertigen Druckvorlage zu entwerfen.
Zu Beginn des Moduls stellte Professor Ide, der das Modul betreut, uns Studierenden die Aufgabe, uns ein Kochbuch vorzustellen, das wir sofort gerne mögen und auch nutzen würden und bat, aufzuschreiben, welche Eigenschaften dieses haben sollte. Danach wurden alle Entwürfe diskutiert und deren Vor- und Nachteile sowie die Besonderheiten identifiziert. Es stellte sich heraus, dass viele der Ideen ähnlich und doch gleichzeitig individuell waren, was verdeutlichte, wie vielschichtig der Kochbuch-Bereich wirklich ist.
Es gab von vornherein keine konkreten Vorgaben, die es einzuhalten galten. Sowohl Format als auch Ausstattung waren völlig frei zu wählen. Dies war einerseits eine gute Voraussetzung, um sich und seine Kreativität auszutesten, allerdings auch eine schwere Challenge, die es zu meistern galt. Wichtig war Professor Ide nur, dass genügend Musterseiten gestaltet wurden, um das Konzept und die Gestaltung des Kochbuches eindeutig erkennen zu können.
Nach der Diskussion haben wir uns im nächsten Schritt Gedanken gemacht, welche der Ideenskizzen jeder und jede selbst umsetzen wollte, sei es ein Kochbuch für Personen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, ein saisonales Kochbuch, ein Kochbuch zu bestimmten Anlässen oder eines für bestimmte Kochutensilien. Mit dem ausgewählten Thema ging es nun weiter mit einer Methode namens "Design Thinking", welche uns Frau Wieschendorf – eine Grafikdesignerin, die Professor Ide zur Unterstützung in dem Modul eingeladen hatte – näherbrachte. Durch diese Herangehensweise war es einfacher, eine Idee in die Tat umzusetzen. In verschiedenen Ideenfindungsprozessen, wie zum Beispiel Brainstorming, Brain Writing, Storytelling, Jobs-to-be-done und vielen mehr, konnten wir uns tiefer in unsere Idee hineinfinden und daraus ein Moodboard und eine Persona (Zielperson) entwickeln. Das Moodboard und die Persona unterstützten die Ideen und machten es einfacher, daraus eine konkrete Designidee zu generieren.
Über viele Wochen hinweg gestalteten wir verschiedenste Buchcover und -rücken, Inhaltsseiten, Inhaltsverzeichnisse, Titeleien und sogar Register und in wöchentlichen Meetings gaben Professor Ide und Frau Wieschendorf uns Feedback zu unseren Ideen. Dabei war es wichtig, zu lernen mit Kritik umzugehen und vielleicht auch einmal Ideen zu verwerfen oder Dinge auszuprobieren, die anfangs verrückt oder gar unmöglich erschienen.
Die Ergebnisse waren vielfältig. Von eigenen Illustrationen von Gemüse, über Buch-Formate, die man vorher nie mit Kochbüchern verbunden hätte, bis hin zu einem sogenannten „Anti-Kochbuch“, einem Kochbuch für Kochfaule, war die Spanne der Konzepte sehr breit.
Gegen Ende des Semesters hatten wir alle viel gelernt und in einer finalen Feedbackrunde durften wir Studierende gegenüber den Lehrenden ein freies Feedback äußern, damit das nächste Projekt in diesem Modul noch interessanter wird.
Es war ein sehr spannendes Projekt in dem Studiengang Buch- und Medienproduktion und man konnte seinen Ideen freien Lauf lassen. Und obwohl die Pandemie und die dadurch verbundene Onlinelehre das Projekt etwas schwieriger machten, war es trotzdem ein voller Erfolg!
Autorin: Hanna Sachs