Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten Produkte, wie zum Beispiel Bücher, Werbemittel oder Verpackungen, so zu verändern, dass sie hochwertiger und repräsentativer erscheinen. Dabei wird von der Veredelung im Druckbereich gesprochen. Im Jahr 2011 entstand die Idee all diese Möglichkeiten in einem gesamten Werk zu sammeln und festzuhalten - das Veredlungslexikon wurde geboren. Durch die Zusammenarbeit von damaligen Studenten wurde die zu dem Zeitpunkt schon vorhandene Online-Version als haptisches Produkt weiterentwickelt. Das Lexikon wir auch als „Musterbox“ bezeichnet und besteht dabei aus vier unterschiedlichen Fächern, die jeweils für die Technologien Beschichten, Umformen, Trennen und Fügen stehen. Jeder einzelne Fächer enthält somit die vielen verschiedenen Techniken mit Informationen über Wirkung, Einsatzmöglichkeiten, Grenzen und Kostenabschätzung. Außerdem sind zu jeder Veredelungsmöglichkeit passende Test- und Showelemente erstellt wurden, die die Veredelung optisch und haptisch demonstrieren. Die komplette Musterbox beinhaltet insgesamt 32 Techniken, die durch das optimale Design immer wieder erweitert werden können.
Im Jahr 2014 wurde das Veredlungslexikon Teil des PR-Projekts im Modul Projektmanagement des Studiengangs Buch- und Medienproduktion. Das Team, dass das „VLex“ betreut, organisiert, verwaltet und führt dabei das Marketing, die Bestellungen, die handgefertigte Produktion und den Versand durch.
Ein Bespiel für das Veredeln durch Trennen ist das Lasergravieren. Durch das partielle Abtragen der Materialoberfläche mittels Laserstrahl, werden visuelle und haptische Effekte erzeugt. Dabei können filigrane Strukturen, Schriften, Logos und Ornamente dargestellt werden. Außerdem kann negativ graviert und unterschiedliche Höhen erzielt werden. Das Lasergravieren wird für besondere oder einmalige Anlässe eingesetzt, wie beispielsweise für Einladungs- und Glückwunschkarten, Mailings, Programmhefte, Visitenkarten, aber auch für hochwertige Bücher, Schuber, Mappen und Geschenkverpackungen.
Eine Veredlungsmöglichkeit durch Umformen ist das Verfahren Microembossing. Die Technik ordnet sich zwischen dem Planprägen und dem Strukturprägen ein und wird häufig als Heißfolienprägen realisiert. Bei der Anwendung als Blindprägung können beispielsweise auch Lackflächen mit einer Mikrostruktur versehen werden. Feinste Strichzeichnungen, Linienmuster oder Raster, die im Mikrometerbereich liegen, können gut auf flächigen Motiven umgesetzt werden. Durch die unterschiedlichen Oberflächenstrukturen ändert sich der Reflexionswinkel des einfallenden Lichts und dadurch werden durch die auftretende Licht-Schatten-Wirkung interessante Effekte erzielt, die den Eindruck bewegter Bilder hinterlassen können. Dabei kann auch eine holografieähnliche Wirkung entstehen. Durch das aufmerksamkeitsstarke Gestaltungmittel des Microembossing wird vor allem Hochwertigkeit und Exquisität vermittelt. Die Technik wird beispielsweise bei Umschlägen von Special-Interest-Zeitschriften sowie Werbematerial und Verpackungen für Premiumprodukte, wie Parfüm und Uhren, eingesetzt.
Weitere Informationen finden Sie auf der projekteigenen Website www.veredelungslexikon.de. Hier kann auch die Musterbox mit allen Veredelungstechniken für 59,00 € erworben werden. Schüler, Studierende und Auszubildende bekommen die Box ermäßigt für 25,00 €. Das Team des Veredelungslexikons ist ebenfalls auf Facebook vertreten und informiert Sie dort regelmäßig über Neuigkeiten, Projektabläufe, Herstellung und so manch schöne Veredelung.
Autorin: Lisa Herrmann