Der OA-HVerlag der HTWK Leipzig (auch: Open-Access-Hochschulverlag) ging aus dem gleichnamigen Forschungsprojekt hervor, das im Mai 2018 startete. Die Forschungsaufgabe bestand darin, einen medienneutralen sowie kosten- und personaleffizienten Publikationsworkflow zu entwickeln, der es Hochschulen und Universitäten ermöglicht, Forschungsarbeiten und Graduierungsschriften in digitaler Form als Open-Access-Veröffentlichung und als gedrucktes Buch zu veröffentlichen.
Für die HTWK hat es sich der Verlag in erster Linie zur Aufgabe gemacht, gute und sehr gute Abschlussarbeiten von Studierenden der HTWK Leipzig zu veröffentlichen. Dabei ist es wichtig, die Autoren und Autorinnen bestmöglich zu unterstützen, ihre Forschungsergebnisse mit der Welt unter einer Open-Access-Lizenz zu teilen.
Das vom BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) geförderte Projekt endete zwar offiziell im April 2020. Doch der Verlag selbst blieb bestehen. Seither übernehmen jedes Semester Studenten des Studiengangs Buch- und Medienproduktion an der HTWK die typischen Verlagsaufgaben. Dadurch erhalten die Studenten einerseits einen sehr praxisnahen Einblick in die Arbeitsweisen eines Verlags und helfen damit auf der anderen Seite, die Open-Access-Landschaft in Deutschland zu bereichern. Dabei sollen die Workflows immer wieder erprobt und verbessert werden, um sie noch effizienter, kostengünstiger und auch ressourcensparender zu gestalten und auszubauen, ohne dass die Produktqualität leidet.
Dabei stellen sich allerdings die Fragen: Wozu das Ganze? Was ist der Zweck?
Um diese zu beantworten, muss man beim OA-HVerlag auf die Zielgruppe, sprich die Leser und Verfasser der Graduierungsarbeiten, blicken. Die meisten zukünftigen Autoren des OA-HVerlages kennen sich im wissenschaftlichen Bereich aus und möchten mit Informationen aus bereits veröffentlichten Arbeiten ihre eigene Forschung vorantreiben, um deren Ergebnisse später ebenfalls veröffentlichen zu können. Gerade deshalb ist es wichtig, dass die Bachelor- und Masterarbeiten, die der Verlag veröffentlicht, verständlich und gut aufbereitet herausgebracht werden, damit sie barrierefrei genutzt werden können. Zudem ist Open Access, wie der Name es schon sagt, für die Leser offen - also kostenlos nutzbar.
Mittlerweile werden nicht nur Abschlussarbeiten, sondern auch die Ergebnisse von Masterprojekten in das Verlagsportfolio aufgenommen. Als Beispiel dafür kann man das "Projekt Kafka crossmedial" nennen, in dem der gemeinfreie Text „Der Prozess“ des berühmten Autors Franz Kafka durch Studenten des Masterstudiengangs Medienmanagement mehrkanalig in einem XML-first-Publikationsworkflow aufbereitet wurde.
Trotz der zahlreichen Möglichkeiten und des sich immer weiter entwickelnden Produktionssystems kennen noch nicht viele Hochschulangehörige den OA-HVerlag. Aus diesem Grund soll künftig ein breiterer Fokus auf Werbung und Vermarktung gelegt werden.
Bei Interesse können Sie das Instagram-Profil roadtooa besuchen, sowie auf Twitter @Road2oa vorbeischauen oder auch gerne auf der Projektwebseite oa-hochschulverlag.htwk-leipzig.de/mainnavigation stöbern. Wer regelmäßig über Ereignisse in der Open-Access-Community informiert werden möchte, kann dort auch gern den Projekt-Newsletter abonnieren.
Die Ergebnisse des beschriebenen Projektes werden aktuell in einem Nachfolgeprojekt weiterbearbeitet. In diesem soll eine standardisierte Kommunikationsstruktur für Open-Access-Veröffentlichungsworkflows entwickelt werden. Wir werden darüber berichten. Erste Informationen finden Sie bereits hier: https://oa-struktkomm.htwk-leipzig.de/no_cache/mainnavigation/startseite/
Autor: Tom Treybig