"Die Druckindustrie ist Teil eines Ökosystems, in dem Klimawandel, Umweltverschmutzung, extremes Wetter und Ressourcenverfügbarkeit Probleme sind, die jeden Teil der Welt betreffen." - Benoit Moreau, Ecograf
GreenPrinting ist eine Bewegung, die in den letzten Jahren aufgrund des steigenden ökologischen Bewusstseins erheblich an Dynamik gewonnen hat. Vor relativ kurzer Zeit wurde diese Praxis hauptsächlich von Aktivistengruppen und kleineren Unternehmen durchgeführt. Heutzutage hat das Green Printing auch die Aufmerksamkeit von großen Unternehmen auf sich gezogen und gehört zu einem häufig diskutierten Thema auf der drupa (weltgrößte Messe der Printmedien). Zu den großen Unternehmen, die bereits umweltfreundlich agieren gehören u.a. die bekannten Branchenführer auf dem Gebiet der Technologie: Microsoft, Hewlett-Packard und Dell Computers. Während für Aktivistengruppen der ökologische Aspekt im Vordergrund steht, profitieren Unternehmen ebenso durch die Senkung der Betriebskosten. Attraktiv ist Green Printing v.a. für Unternehmen, die mit begrenztem Kapital auskommen wollen.
Aufgrund fehlender Standards und Richtlinien existiert bislang keine genaue Definition des Green Printings. Dennoch gibt es eine Reihe von allgemein anerkannten Eigenschaften, die diesem zugeschrieben werden. Beim Green Printing wird der gesamte Prozess betrachtet: Von der Kommunikation, Druckvorstufe über den Druck bis zur Verpackung und dem Versand.
Bevorzugt werden papierlose Kommunikationsverfahren und eine digitalisierte oder computergestützte Druckvorstufe mittels energieeffizienter Computer und Geräte. Im Interesse des Green Printings werden hauptsächlich FSC®-zertifizierte1 oder Recyclingpapiere verwendet. Durch das Recycling kann der hohen Abholzungsrate von Bäumen entgegengewirkt werden. Überschüssige Abfallmaterialien wie Papier, Druckfarbe und Lösungsmittel sollen ebenfalls recyclingfähig sein.
Die Druckfarbe sollte frei von Alkohol, Toxinen und anderen flüchtigen organischen Verbindungen sein. Diese kann bereits auf pflanzlicher Basis hergestellt werden, wozu hauptsächlich Soja verwendet wird. Sojatinte ist nicht nur umweltfreundlich, sondern erzeugt auch helle, qualitativ hochwertige Bilder. Tinten mit Schwermetallen wie Blei, Cadmium und Quecksilber, die häufig zur Herstellung von hellen Farben verwendet wurden, können somit vermieden werden.
Die gesamte Produktion kann zudem klimaneutral erfolgen, d.h. dass der CO2 - Ausstoß im gesamten Ablauf der Druckproduktion durch die Umsetzung effizienterer Maßnahmen verringert wird. Die Kompensation des CO2-Fußabdrucks kann mit Mitteln, wie Sonnen- und Windenergie unterstützt werden. Nachhaltige Verpackungslösungen aus nachwachsenden und recycelten Rohstoffen werden für die Lagerung und den Versand verwendet.
In Zukunft ist zu erwarten, dass sich weitere ökologische Maßnahmen und Möglichkeiten zum Wohl der Umwelt in der Druckindustrie ergeben werden.
Autorin: Julia Koschitzki
Wer mehr über die FSC®-Zertifizierung, die Organisation und ihre Standards erfahren möchte, gelangt hier http://www.fsc-deutschland.de/de-de auf die Website.
Ein Unternehmen, dass sich bereits auf das nachhaltige Drucken fokussiert hat ist "die Umwelt Druckerei". Auf ihrer Website sind interessante Informationen zu diesem Thema zu finden. https://www.dieumweltdruckerei.de/ueber_uns