Am 14.07.2018 fand ein weiteres iP3-Kolloquium an der HTWK statt. Diesmal zum Thema: „Printed Smart Devices – wie man mit konventionellen Druckmethoden interaktive und digitale Produkte erschafft“.
Professor Dr. Lutz Engisch eröffnete die Veranstaltung und kürte zu Beginn die Gewinner*innen der Video-Wettbewerbe „Print your day“ und „Pack your day“, zu denen das iP3 Leipzig Anfang des Jahres aufgerufen hatte.
Danach stellte sich die Referentin Dr. Karin Weigelt, Managing Director von Prismade Labs GmbH in Chemnitz den ca. 50 Zuhörenden vor. Der Vortrag startete mit einem geschichtlichen Exkurs, wie Produkte des Alltags mit elektronischen Kennzeichnungen versehen wurden. Die Produkte sollen dank der Markierung besser in das digitale Leben eingebunden werden. Standorterkennung der Waren, automatische Überwachung des Haltbarkeitsdatums und Diebstahlschutz sind nur einige Anwendungen, die damit verbunden sind.
Die RFID Technik wurde im Jahr 2004 erstmals von der Metro für ihre Artikel verwendet. Bisher konnte sich die Technik aber wegen der zu hohen Kosten für die Chips und das Problem des Nicht-Recyclings, noch nicht flächendeckend durchsetzen.
Das Team der Prismade Labs GmbH hatte die Idee, die Produkte durch elektrisch leitfähige Farbe, die das Spannungsfeld auf dem Handydisplay beeinflusst, zu markieren. Zum Auslesen der gedruckten Strukturen wird das Objekt, zum Beispiel Schachtel, Etikett oder Dokument, auf das Display des Smartphones aufgelegt und mit dem Finger nachgezogen. Das kann auch über die gedrehte Kante passieren. Durch die elektrische Ladung aus Farbe und Finger können Produkte so zum Beispiel authentifiziert werden.
Das Anwendungsspektrum ist sehr groß. Nicht nur die Prüfung der Echtheit der Ware (Markenschutz), sondern auch von behördlichen Papieren wie Fahrzeugbriefe und Urkunden sind möglich. Aber auch zu Marketingzwecken wie Werbung, Gewinnspielen oder interaktive Games ist die Technologie einsetzbar. Es wurden einige Beispiele präsentiert wo die Technologie schon zum Einsatz kommt.
Am Ende des Vortrags wurde noch einiges zur Zusammensetzung und Entwicklung der Firma Prismade Labs GmbH erzählt. Das Chemnitzer Unternehmen startete 2006 mit seiner Entwicklungstätigkeit. Das Hauptaugenmerk liegt darin, für die Umsetzung mit Agenturen, Druckereien und Softwarespezialisten zusammenzuarbeiten. Ab dem Jahr 2016 besteht eine Partnerschaft mit edding International und erlaubte die Erweiterung des Unternehmens, das heute aus zehn Mitarbeitern besteht. edding übernimmt unter anderem sämtliche Vertriebsaufgaben für die Sicherheitslabel, während sich Prismade auf die Technologieentwicklung konzentrieren kann.
Autor: Tobias Risse