Didot

Die Didot ist eine typische klassizistische Antiqua-Schrift, die von François Didot und seinen beiden Enkeln Firmin Didot und Pierre Didot entwickelt und 1788 erstmals gegossen wurde. Bei der Familie Didot kann man regelrecht von einer Schriftgießer- und Drucker-Dynastie sprechen. Zu dieser über 100 Jahre lang aktiven Familie gehörten neben Druckern und Schriftgestaltern auch Verleger, Intellektuelle und Erfinder.
Die Didot zeichnet sich neben den typischen Strichstärkenunterschieden, welche charakteristisch für die klassizistischen Antiqua-Schriften sind, durch die fein gehaltenen, angesetzt wirkenden Serifen, feine Haarlinien und Rechtwinkligkeit aus. Ihre strengen und klaren Formen sind repräsentativ für die Philosophie des Aufklärungszeitalters und so wurde sie zu einer der vorherrschenden Schriftarten in Europa. Des Weiteren wurde mit der Didot eine eigene typografische Maßeinheit entwickelt, der sogenannte Didot-Punkt, welche ausschlaggebend war für eine Vereinheitlichung der Schriftgrößen.
Besonders gut zur Geltung kommt die Schrift auf dem papier vélin, einem glatten und weichen Papier, welches François Didot in Frankreich etablierte. Die Didot harmoniert mit serifenlosen Schriften wie der Helvetica oder der Univers sowie mit amerikanischen Grotesk-Schriften und Schreib- und Pinselschriften. Da sie Texten ein klassisches und elegantes Erscheinungsbild verleiht, wird sie vor allem für Texte und Überschriften in Magazinen und Büchern sowie auf Postern und für Werbung verwendet. Diese Eigenschaften machten sich beispielsweise die Gestalter des Modemagazins Harpers Bazaar zu Nutze. Sie verwenden die Didot als Auszeichnungsschrift für ihr Magazin, das seit Ende des 19. Jahrhunderts als schärfstes Konkurrenzprodukt zur Vogue gilt.