Gutenberg Symposium 2013
Qualität in Produktion und Management – Neue Ideen, neue Märkte
Was passiert, wenn eine Fliege und eine Biene zusammen in einer offenen Glasflasche gefangen sind und dabei der Flaschenboden Richtung Sonne gehalten wird? Mit dieser unkonventionellen Frage eröffnete Dr. Ulf Pillkahn (Siemens AG) den ersten Vortrag zum Gutenberg-Symposium, welches am 9. November 2013 im Haus des Buches in Leipzig stattfand.
Die Antwort erstaunt, denn während die Biene, ihren gewohnten Mustern folgend, der Sonne und somit dem Tod entgegen fliegt, gelingt der Fliege mit unkonventionellen Flugbewegungen die Flucht in die Freiheit. So auch in der Industrie: Während konservative Unternehmen systematisch an ihren Strukturen festhalten und dabei ungewollt auf der Stelle treten, gelingt es Querdenkern mit neuen Innovationen zum Beispiel ein Start-up-Unternehmen erfolgreich auf dem Markt etablieren. Dr. Pillkahn motivierte die Zuhörer sich aus der Comfort-Zone heraus zu bewegen, über den Tellerrand zu schauen und durch Erhöhung der Innovationsfähigkeit und des Innovationswillens die »richtige coole Innovation« zu haben.
Im zweiten Vortrag referierte Rolf Kayser (RK Consult) über Anforderungen an die Herstellung von Digitaldruckpapier. Das Fazit dieses Vortrages lässt sich kurz zusammenfassen: Solange Papier aus Naturfasern besteht, ist auch Wasser im Spiel und darauf muss man sich im Druck zum Beispiel bezüglich der Dimensionsstabilität einstellen und anpassen.
Nach der Kaffeepause regte Wolfgang Totzauer (Verband Druck und Medien) mit den Themen Farbaufbau und AURAIA®-Rasterung zur Diskussion an. Die im Vortrag vorgestellte neuartige Rastermethode verspricht Offsetdruck in Photo-Qualtität ohne die Nachteile konventioneller Rasterpunktformen und eine Steigerung der Wirtschaftlichkeit. Ob dies die »richtige coole Innovation« ist, von der Dr. Pillkahn sprach, bleibt abzuwarten, auf jeden Fall sah man viele interessierte und neugierige Gesichter. Innovativ ging es auch mit dem letzten Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Fritz Peter Schulze (HTWK Leipzig) weiter. Er referierte über Chancen und Risiken von Rapid Prototyping und die Potenziale dreidimensionaler Druckverfahren.
Zum Ausklang des diesjährigen Gutenberg-Symposiums konnte man beim Mittagessen angeregt weiter diskutieren und dabei neue Kontakte knüpfen.