Sind die Menschen bereit für eBooks? - Eine Umfrage zur Akzeptanz und Nutzung von eBooks Einleitung
Kaum einer weiß, dass das Thema eBooks und eReader bereits seit über 20 Jahren aktuell und hochbrisant ist. Denn seit dieser Zeit wird an der Digitalisierung von Buchinhalten und der Entwicklung von speziellen Lesegeräten gefeilt. Warum das kaum einer weiß? Weil diese zumeist technisch nicht ausgereiften Versuche kaum einen Einfluss auf den Buchmarkt und unser Leseverhalten hatten. Doch in den letzten drei Jahren wurde durch die Einführung des elektronischen Lesegeräts »Kindle« von Amazon und der von Google eingeführten Volltextsuche »Search Inside the Book« die Diskussion um das Thema Digitialisierung erst so richtig entfacht. Und spätestens seit der Einführung der dritten Generation von eReadern auf dem Markt muss sich nicht nur mehr die Buchindustrie, sondern auch zunehmend der Endnutzer intensiver mit dem Thema digitalisierter Bücher und neuartiger Lesegeräte auseinandersetzen.
Um herauszufinden, ob die Menschen überhaupt schon bereit sind für diesen neuen Trend am Buchmarkt, haben wir eine Online-Umfrage zum Thema »Akzeptanz und Nutzung von eBooks« durchgeführt. Damit sollte beispielsweise herausgefunden werden, wieviele Menschen bereits von eBooks gehört haben, für welche Genres sie sich elektronische Bücher vorstellen könnten oder welchen Preis die Menschen bereit wären, für ein Lesegerät zu zahlen.Auf den folgenden Seiten soll anhand der ausgewerteten Umfrageergebnisse die Frage geklärt werden: »Sind die Menschen bereit für eBooks?«.
Teilnehmercharakterisik
Das Alter der 303 Umfrageteilnehmer reicht von 15 bis 74 Jahren. Der Altersdurchschnitt liegt bei 30 Jahren. 61 % weibliche Teilnehmer und 39 % männliche Teilnehmer wurden gezählt. Da die Umfrage hauptsächlich Studenten, Dozenten und Mitarbeiter der HTWK erreicht hat, entsprechen die Ergebnisse nicht einem Querschnitt durch Alter, Geschlecht und Berufung der deutschen Bevölkerung. Zu einem über 56 %igen Anteil haben Studenten die Umfrage ausgefüllt, 32 % Berufstätige und jeweils unter 5 % Schüler, Auszubildende, Praktikanten, Rentner und Arbeitssuchende. Einen engen beruflichen Kontakt zur Medienbranche hatten dabei 39 %. Ob ein Umfrageteilnehmer beruflich mit der Medienbranche verbunden ist, hat sich letztendlich aber als eher unerheblich für die Beantwortung der Fragen herausgestellt.
Haben Sie schon einmal von eBooks gehört?
Wie schon die erste Frage zeigt, ist das eBook längst kein unbekannter Begriff mehr: 93 % der Befragten haben bereits von elektronischen Büchern gehört. Besonders in der mittleren Altersgruppe (20 - 40jährige) scheint der Begriff geläufig zu sein. Bei der Altersgruppe der über 60 Jährigen kennen nur zwei von fünf Personen eBooks und auch bei den bis 20jährigen ist für 25 % der Begriff neu.
Haben Sie bereits ein eBook gekauft? Wenn ja, auf welchem Medium haben Sie es gelesen?
Während also immerhin 93 % der Befragten mit dem Begriff des eBooks etwas anfangen kann, haben nur acht % auch schon einmal ein eBook gekauft. Dazu zählen sich Studenten, Berufstätige, Schüler und Auszubildende. Gelesen wurden diese eBooks hauptsächlich auf dem Computer, aber auch auf eReadern. Seltener wurde ein Handy zum Lesen benutzt.
Könnten Sie sich vorstellen, ein eBook zu lesen?
Unabhängig davon, ob sie schon mal von eBooks gehört haben, können sich fast 60 % der Befragten vorstellen, ein eBook zu lesen. 19 % jedoch nicht und 22 % sind sich nicht sicher. Die Arbeitssuchenden können sich zu 75 % nicht vorstellen, ein eBook zu lesen. Aufgeschlossener sind dagegen Rentner, Schüler und Studenten. Skeptischer sind wiederum Auszubildende und Berufstätige (je ca. 50 %).
Wenn Sie ein eBook lesen würden, welche Genres kämen dafür für Sie in Frage?
Auf die Frage hin, für welche Genres man sich ein eBook vorstellen könnte, sticht das Fachbuch/ die Wissenschaftsliteratur mit 20 % hervor, was der momentanen eBook-Produktion entspricht. Hier besteht bisher die größte Nachfrage auf dem Markt.An zweiter Stelle stehen Lexika mit 15 %, dicht gefolgt von Belletristik, Reiseführern, Ratgebern/ Kochbüchern, Schulbüchern/ Sachbüchern und Lernhilfen (10 - 14 %). Lediglich Lyrik und Kinder- und Jugendbücher können sich die Befragten wenig in Form von eBooks vorstellen. Besonders bei Kinderbüchern sind die Gründe naheliegend; Kinderbücher leben von ihrer besonderen Ausstattung und Materialauswahl, die ein interaktives Erlebnis für Kinder garantieren.Positiv zu bemerken ist außerdem, dass sich nur 1 % der Befragten das eBook für keines dieser Genres vorstellen kann.
Was sind für Sie die Kernvorteile von eBooks?
Auf die Frage, welche Kernvorteile die Teilnehmer von eBooks sehen, gab es 492 Antworten, da eine Mehrfachankreuzung möglich war. Mit jeweils 28 % wurden sowohl die zeitlich flexible Verfügbarkeit von eBooks, was eine Unabhängigkeit von Buchläden und Bibliotheks-Öffnungszeiten bedeutet, als auch die Möglichkeit der Kopierbarkeit von Texten und Textpassagen angekreuzt. Die mit 44 % am häufigsten ausgewählte Antwortmöglichkeit ist die Suchmöglichkeit in Inhalten, was ein schnelles Auffinden bestimmter Textpassagen zum Vorteil hat.
Was sind für Sie die Kernnachteile von eBooks?
Als die Kernnachteile von eBooks haben 40 % die schlechtere Lesbarkeit von Texten am Bildschirm ausgewählt, 33 % eine geringere Mobilität, was soviel heißt, dass man an einen Computer oder ein Lesegerät gebunden ist, und 27 % das begrenzte Titelangebot. Dabei wurden insgesamt 480 Antworten angegeben.
Überwiegen für Sie persönlich die Stärken oder Schwächen des eBooks?
Bei der Frage, ob persönlich die Stärken oder eher die Schwächen des eBooks überwiegen, konnte der Teilnehmer sein Kreuz in einer Skala von Null bis Neun setzen, wobei Null die Stärken und Neun die Schwächen darstellen. Der Durchschnittswert von allen 303 Befragten liegt fast in der Mitte bei 5.05, jedoch mit leichter Tendenz zu den Schwächen. Somit lässt sich zunächst schlussfolgern, dass die 303 Befragten keine eindeutige Aussage vermittelt haben, ob sie ein eBook prinzipiell ablehnen würden oder sich vorstellen könnten, selber eines zu lesen. Wenn man jedoch die Zahlen im Einzelnen betrachtet, fällt auf, dass der Mittelbereich, also die Fünf, an sich eher seltener angekreuzt wurde (insgesamt 25 Mal / 8 %). Die Zahlen Zwei, Sechs und Sieben wurden bevorzugt angegeben. Es lässt sich somit sagen, dass es allgemein zu einer Spaltung der Meinungen bei den Teilnehmern gekommen ist. Bei der einen Gruppe überwiegen die Stärken und bei der anderen die Schwächen. Die Null wurde nur mit 2 % gewählt, die Neun immerhin mit 8 %.
Könnten Sie sich vorstellen ein Lesegerät (eReader) zu benutzen?
Bevor die Fragen zum Thema Lesegeräte beantwortet werden sollten, wurde den Umfrageteilnehmern zunächst ein erklärender Text und einige Bilder angezeigt, die das Thema eReader näher erläutern sollten. Damit sich auch diejenigen Teilnehmer, die nicht über das notwendige Hintergrundwissen über Lesegeräte verfügten, einen ersten groben Überblick über die Vor- und Nachteile solcher Geräte machen konnten.Nach dem Lesen dieses Textes sollte die Frage beantwortet werden, ob man ein Lesegerät (eReader) benutzen würde. Die Frage wurde dabei absichtlich so formuliert, dass »benutzen« nicht gleich »kaufen« bedeutete. Mit dieser Frage sollte zunächst nur herausgefunden werden, wer prinzipiell bereit wäre, einen eReader zu nutzen – ohne ihn auch gleich kaufen zu müssen.
Mit insgesamt 58% stand die Mehrheit der Teilnehmer der Nutzung von Lesegeräten eher positiv gegenüber. Dementgegen brachten nur 31% der Teilnehmer den eReadern eine eher ablehnende Haltung entgegen. Auffällig ist auch, dass die männlichen Befragten dabei viel offener mit dem Thema umgingen als die weiblichen Befragten – bei Frauen ist die Skepsis gegenüber Lesegeräten wesentlich höher gewesen als bei Männern.
Falls sie zögern, ein Lesegerät zu benutzen – warum?
Als Gründe für eine eher zweifelnde Haltung gegenüber Lesegeräten waren mit jeweils 40% die meistgenannten der hohe Preis und das schlechtere Lesegefühl im Vergleich zum gedruckten Buch. Mit 19% war ein nicht zu vernachlässigender Grund die mangelnde Robustheit von Lesegeräten und die damit verbundene Angst, das Gerät könne schnell kaputt gehen. Kaum relevant war den zweifelnden Teilnehmern hingegen eine eventuell zu komplizierte Bedienung.
Würden Sie den Kauf eines Lesegerätes (eReader) in Betracht ziehen?
Bei der Frage, ob man sich vorstellen könne, ein Lesegerät nicht nur zu benutzen, sondern auch zu kaufen, stieg die Anzahl der Zweifler schon deutlich an. Waren bei der »Nutzungs-Frage« noch 58% der Teilnehmer positiv gestimmt, sind es bei dieser Frage nunmehr nur noch 38%. Dementgegen brachten schon 51% der Teilnehmer dem Kauf eines eReaders eine ablehnende Haltung entgegen.
Es lässt sich also sagen, dass es potenziell recht viele Menschen gibt, die solch ein Gerät nutzen würden, wenn man es nicht gleichzeitig auch kaufen müsste. Der Preisaspekt und andere eventuell auftretenden Nachteile lässt also viele noch davor zurückschrecken, ein Lesegerät auch wirklich zu kaufen. Dementsprechend ließe sich vielleicht darüber nachdenken, ob sich für eReader auch eine Art kostengünstiger »Verleih« anbieten würde.
Welchen Preis wären Sie bereit für einen solchen eReader zu bezahlen?
Diese Tendenz der eher ablehnenden Haltung der Teilnehmer gegenüber dem Kauf eines Lesegerätes lässt sich auch in der Frage nach dem Preis erkennen, den ein solches Lesegerät haben müsste, damit man es kaufen würde. Denn immerhin 28% lehnen es komplett ab, einen eReader zu kaufen, egal wie teuer er wäre. Die Mehrheit von 64% jedoch würde einen Preis von 0 bis 100 Euro durchaus für akzeptabel halten und immerhin 10% wären bereit, für ein Lesegerät 100 bis 200 Euro auszugeben. Auffällig ist auch, dass nur 2% der Teilnehmer den momentan am Markt für ein Lesegerät üblichen Preis von 200 bis 300 Euro zahlen würden. Diese Tatsache unterstützt die Vermutung, dass sich die eReader erst in ein oder zwei Jahren komplett etablieren werden, wenn die Technologie ausgereifter und vor allem der Preis um einiges günstiger geworden ist.
Welchen Preis wären Sie prinzipell bereit für ein eBook zu zahlen? Und welchen Preis wären Sie bereit für ein eBook zu zahlen, wenn es vor der Erscheinung des Buches erhältlich wäre?
Eine recht klares Ergebnis liefert auch die Beantwortung der Fragen, wie teuer ein eBook im Vergleich zu einem gedruckten Buch prinzipiell sein sollte und wie teuer ein eBook sein dürfte, wenn es vor dem gedruckten Buch erhältlich wäre. Während bei der ersten Frage die meisten Umfrageteilnehmer der Meinung waren, dass ein eBook etwas günstiger (20%), um einiges günstiger (38%) oder sogar wesentlich günstiger (23%) als ein gedrucktes Werk sein sollte, waren sie bei dem Preis für ein eBook, welches eher erhältlich wäre als seine Printausgabe, schon wesentlich ausgabebereiter. Für solche eBooks würde die Mehrheit einen etwas günstigeren Preis (24%) oder sogar den gleichen Preis (34%) wie für sein gedrucktes Gegenstück akzeptieren.
Wieviele Bücher lesen Sie etwa in einem Jahr? Wieviele gedruckte Bücher kaufen Sie in einem Jahr?
Mit den folgenden zwei Fragen wollten wir mehr über das Leseverhalten unserer Teilnehmer und deren Kaufverhalten von Büchern herausfinden. Laut einer Studie von Kirchner und Robrecht kann in vier verschiedene Lesetypen unterschieden werden. Die Nichtleser lesen keine Bücher. Die Wenigleser konsumieren bis zu neun Bücher in einem Jahr. Es schließt sich die Gruppe der Durchschnittsleser an, die 10 - 18 Bücher lesen. Wer mehr als 18 Bücher pro Jahr liest, wird in die Gruppe der Vielleser eingeordnet.Jede Gruppe kann nochmals vertikal in verschiedene Kaufgewohnheiten des Lesers unterteilt werden. Man unterteilt in Nichtkäufer, in Wenigkäufer, welche ein bis sieben Bücher im Jahr erwerben, in Durchschnittskäufer, welche 8 - 14 Bücher kaufen, und in Vielkäufer, die mehr als 15 Bücher jährlich kaufen.
Von den 303 Personen, welche an unserer Umfrage teilgenommen haben, beschreiben sich fünf Personen – also ungefähr 2 % – als Nichtleser. Vier von ihnen kaufen keine Bücher, sind also buchresistent. Eine Person kauft ein bis sieben Bücher und ist somit ein buchkaufender Nichtleser. Die sehr geringe Anzahl der Nichtleser ist damit zu begründen, dass die Umfrage hauptsächlich jungen Menschen zugänglich war, die durch Schule, Ausbildung oder Studium zum Lesen angehalten sind.
47% der Befragten – also 142 Personen – geben an, ein bis neun Bücher zu lesen, sie sind somit Wenigleser. Davon kaufen zehn Personen keine, 114 Personen ein bis sieben, 17 Personen 8 - 14 und eine Person mehr als 15 Bücher. Insgesamt sieht man bei dieser Gruppe wenig Potential für den Kauf eines neuartigen Lesegerätes (eReader).81 Personen, also 27 % gaben an, 10 - 18 Bücher zu konsumieren. Bei ihnen handelt es sich somit um Durchschnittsleser. Davon lassen sich 36 als Wenigkäufer und 42 als Durchschnittskäufer einstufen. Man geht davon aus, dass bei dieser Personengruppe ein hohes Potential für den Kauf eines eReaders besteht. Das liegt daran, dass sie entweder sehr viele Bücher aus Bibliotheken leihen oder Bücher als eines von anderen Medien nutzen. Aus diesem Grund ist es ihnen nicht wichtig, ihre Bücher physisch im Regal stehen zu haben.
Zwei der Durchschnittsleser geben an, mehr als 15 Bücher zu kaufen. Diesen Menschen ist oft die physische Präsenz ihrer Bücher im Regal wichtig, etwa um sie Besuchern zu zeigen oder, weil sie sie als Teil ihrer Einrichtung sehen. Diese Menschen kommen somit weniger für den eReader-Kauf in Frage.
75 unserer Teilnehmer lesen so viele Bücher, dass die als Vielleser bezeichnet werden können. Keine Person dieser Gruppe gab an, keine Bücher zu kaufen. Alle anderen Buchkauftypen der Gruppe haben großes Potential für den eReader-Kauf.
Überträgt man somit die Erkenntnisse der Kirchner und Robrecht-Studie, so gäbe es bei unserer Umfrage von 303 Befragten 154 Personen, die dem Kauf eines Readers nicht abgeneigt scheinen. Das entspricht etwa der Hälfte.
Bei Frage elf hatten 58 % angegeben, der Benutzung eines Readers positiv gegenüber zu stehen – immerhin 38 % können sich auch vorstellen, einen Reader zu kaufen oder eventuell einen zu kaufen.
Es ist weiterhin zu beachten, dass Personen, die nicht über ihr Lese- oder Buchkaufverhalten an eReader herangeführt werden, über ihre Technikbegeisterung das Bedürfnis verspüren, einen eReader kaufen zu wollen.
Im Vergleich zu unserer Umfrage fallen bei Kirchner und Robrecht insgesamt 53 % unter das Marktpotentials des eReaders, was die Gültigkeit der Umfrage beweist.
Lesen Sie lieber am Bildschirm oder in einem gedruckten Buch?
Frage 17 soll nun zeigen, inwieweit die Empfindung des angenehmen Lesens noch an das traditionelle Medium Buch gekoppelt ist. 81 % der Befragten lesen am liebsten im gedruckten. 16 % mögen sowohl das Lesen im Buch und am Bildschirm. Verschwindende zwei % lesen am liebsten am Bildschirm.Von den Teilnehmern, die den Bildschirm zum Lesen bevorzugen, gaben ein Drittel an, keine Bücher zu lesen. Die restlichen zwei Drittel fallen in die Kategorie der Wenigleser.
Das Ergebnis zeigt, dass besonders für das Lesen großer Textmengen noch immer das Buch als Medium bevorzugt wird, obwohl immer mehr Menschen Computer und Mobiltelefon täglich nutzen. Die aktive Beleuchtung von Computer- und Handybildschirm lässt das Auge schnell ermüden, woran auch häufiger Gebrauch der Medien nichts ändert. Aus diesem Grund ist die Weiterentwicklung der eInk-Technologie zukunftsweisend.
Können Sie sich vorstellen, durch den Besitz eines eReaders mehr Bücher zu lesen?
Frage 18 hinterfragt, inwieweit sich die Teilnehmer vorstellen können, durch den Besitz eines eReaders mehr zu lesen. Insgesamt waren nur 27 % der Befragten der Meinung, dass sie mit einem eReader mehr lesen würden und haben deshalb »Ja« oder »Eventuell« angekreuzt. Acht % brachten ihre neutrale Haltung durch ein »Weiß nicht« zum Ausdruck. Ganze zwei Drittel der Teilnehmer glauben nicht durch den Gebrauch eines eReaders mehr zu lesen, sie kreuzten »Nein« oder »Eher nicht« an.
Auffällig war, dass Männer insgesamt positiver gestimmt waren als Frauen. Dies kann an der Technikaffinität und -begeisterung liegen, die besonders bei Männern ausgeprägt ist. Sie glauben eher, dass der Gebrauch eines Lesegeräts sie zum häufigeren Konsum bewegen könnte.
Das Durchschnittsalter der Menschen, welche eine bestimmte Antwort gaben, schwankte nur gering und lag immer im Bereich von 27 Jahren. Allerdings könnte besonders für ältere Menschen der eReader ein Grund sein mehr zu lesen. Denn die Funktion der Schriftgrößenanpassung erschließt Senioren die Möglichkeit, einen gewünschten Titel in einer Schriftgröße zu lesen, die ihrem Bedarf angepasst ist. Bei gedruckten Büchern ist die Auswahl an Titeln in seniorengeeigneten Schriftgrößen leider begrenzt. Dies zeigt, dass von Seiten der Gerätehersteller in Zukunft mehr getan werden muss, um die ältere Generation für den eReader zu begeistern.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die meisten Befragten bereits von dem Thema eBook gehört haben auch wenn sie nicht unmittelbar mit der Medienbranche in Kontakt stehen. Dabei wäre etwas mehr als die Hälfte bereit, ein eBook zu lesen,22% würden einen eReader benutzen und sogar 10% einen kaufen. Der Großteil zögert jedoch sowohl bei der Benutzung als auch beim Kauf, da sie der Meinung sind, dass ein Buch ein anderes vor allem besseres Lesegefühl vermittelt und dass das Lesegerät derzeit auch noch zu teuer ist. Bis auf wenige Ausnahmen konsumieren alle der Teilnehmer Bücher und geben auch Geld dafür aus.
Jedoch kann sich die Mehrheit nicht vorstellen, durch den Besitz eines Lesegerätes mehr Bücher zu lesen, was daran liegt, dass die meisten Teilnehmer viel lieber in einem gedruckten Buch lesen als am Bildschirm.Das bevorzugte Leseverhalten hängt natürlich auch stark vom Genre ab. Durch die erweiterten Funktionalitäten wie die Suchfunktion oder die Kopierbarkeit von Textpassagen bei einem eBook, könnten die meisten sich vorstellen, eher Fachbücher/ Wissenschaftsliteratur, ein Lexikon oder Reiseliteratur auf elektronischem Wege zu lesen.
Nach dem Ergebnis der Umfrage zu urteilen ist die jetzige Generation noch nicht bereit, sich mit dem Gedanken, ein Buch an einem Bildschirm zu lesen, anzufreunden. Es wird wohl noch einige Zeit vergehen müssen, in der sich die Technik weiterentwickelt, in der mehr Titel auch in deutscher Sprache zur Verfügung stehen werden und in der die eBooks in einem einheitlichen Format vorhanden sind, bis elektronische Bücher von allen Menschen akzeptiert werden. Dabei spielt ein akzeptabler Preis eine nicht unerhebliche Rolle.
Außerdem sieht vor allem der freiwillige Leser es als überflüssig, ein extra Gerät zu verwenden, um einen einfachen Roman zu lesen, wobei auch noch zusätzlich Energie benötigt wird. Die Individualität sowie das haptische Erlebnis, was das Buch ausmacht, gehen dabei vollständig verloren. Das eBook wird sich eher in anderen Bereichen etablieren, vor allem in Berufszweigen, wo umfangreiche Fachbücher und Wissenschaftsliteratur Voraussetzung sind.
Letztendlich kann man sagen, dass das eBook viel mehr als eine Ergänzung zu dem gedruckten Buch gesehen wird und parallel zu ihm bestehen wird. Das traditionelle Buch hat sich im Laufe der Zeit zu einem wichtigen Kulturgut in unserer Gesellschaft entwickelt und ist darin auch nicht mehr wegzudenken.