Ett år i Norge - Vom »Heim der Riesen« über die Fjorde bis zum nördlichen Polarkreis Høgsklen i Gjøvik (HiG)
Vor gut einem Jahr begann das aufregende Abenteuer Norwegen. Zehn Monate habe ich dort verbracht. Zeit genug, um zu studieren, Land und Leute kennen zu lernen und die eigene Selbstständigkeit zu erproben. Ich muss zugeben, am Anfang wusste ich nicht viel über Norwegen. Ich begann mit einem kurzen Einführungskurs in norwegischer Sprache und dann ging es los.
Das neue Zuhause
Norwegen, nur geringfügig größer als Deutschland, hat rund 4.8 Millionen Einwohner und viel Natur zu bieten. Gjøvik, eine Kommune mit rund 27.300 Einwohnern, liegt nördlich von Oslo am Mjøsasee. Die beschauliche Kleinstadt stand im Zentrum meines Auslandaufenthaltes, denn dort besuchte ich unsere Partneruniversität, die Høgskolen i Gjøvik – kurz HiG. Mit ihren rund 2.200 Studenten und 260 Mitarbeitern hat die HiG ein sehr familiäres Flair, ist aber trotz dieser geringen Größe auf internationale Zusammenarbeit bedacht – z.B. stammen die Mitarbeiter der Hochschule aus 24 verschiedenen Ländern.
Aber auch Studenten aus aller Welt zieht es nach Gjøvik, um ihre Masterarbeit zu schreiben oder für einen Erasmus-Austausch. Das Einleben gestaltete sich daher nicht so schwierig, wie anfangs befürchtet. Man merkte schnell, dass sich viele in einer ähnlichen Situation befanden: weg von Freunden und Verwandten, fernab der Heimat und dann auch noch vor dem Problem einer neuen Sprache.
Ist ein Studium in Norwegen ganz anders als in Deutschland?
Ja! Es beginnt damit, dass das Herbstsemester von Mitte August bis Ende Dezember und das Frühjahrssemester von Januar bis Mitte Juni stattfindet. Jedes Semester wird mit einer Prüfung in den belegten Fächern abgeschlossen. Durch das Bachelor- bzw. Masterprogramm gibt es 5- oder 10-Credits-Kurse, womit die Studenten höchstens 5 verschiedene Kurse im Semester belegen. Zu Professoren und Mitarbeitern besteht seitens der Studenten ein enger Kontakt – jeder kennt hier jeden.
Die HiG verfügt über mehrere Computer-Kabinette mit verschiedenen Systemen (Mac, Microsoft oder Linux). Diese sind mit Druckern und Scannern ausgestattet und 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche für jeden Studenten kostenfrei nutzbar. An der HiG habe ich Kurse aus den Bereichen Media Technology und Media Design belegt. Beide Richtungen waren interessant für das Studium eines Verlagsherstellers, allerdings gibt es keinen Direktbezug zu unserem Studiengang.
Norwegen erleben
Norweger haben eines gemeinsam, sie sind zurückhaltend. Doch sollte man sie einmal als Freunde gewonnen haben, bleiben sie einem erhalten. Aber auch die Austauschstudenten haben eins gemeinsam: sie sind abenteuerlustig. Daher sind wir in unserer Freizeit durch halb Norwegen gereist – einmal im Monat für ein Wochenende.
Städtetouren in Oslo, Bergen und Trondheim, Road-Trips an die Westküste über den Geirangerfjord nach Ålesund, Wanderungen bei extremen Bedingungen durch die Nationalparks Rondane und Jotunheimen (»Heim der Riesen«) oder einfach mit der Bahn ein paar Stationen fahren, aussteigen und durch die Natur wandern, um einen geeigneten Schlafplatz für die Nacht zu suchen (auf Grund des Jedermannsrechts einfach) standen auf dem Plan. Norwegen hat mich mit seiner Natur und seinen Einwohnern so begeistert, dass ich meinen Aufenthalt auf die Semesterferien ausgeweitet und somit 13 Monate dort gelebt habe.
Die Organisation
Der Wunsch eines Auslandssemesters entstand bereits recht früh in meinem Studium. Daher war ich auf mehreren Informationsveranstaltungen zum Thema, habe an Einzelkonsultationen mit Prof. Roch, Koordinator für Internationale Beziehungen unseres Fachbereiches, oder Dr. Ebert, damaliger Leiter des Akademischen Auslandsamtes der HTWK, teilgenommen und habe mich um Informationen zwecks Finanzierung gekümmert.
Folgende Links können weitere Informationen liefern: