MedienGAUtsch
13:30 Uhr am 20. Juni 2017, die Gautschwanne steht bereits und die „Kornuten“ (Lehrlinge) schauen mit gespannten Blick bei der Befüllung der Wanne zu. Bei strahlend blauen Himmel, Sonnenschein und 28 Grad feierte die Fakultät Medien am 20. Juni ihr alljährliches Gautschfest. Studierende, Lehrende und Mitarbeiter der HTWK hatten unter der Voraussetzung eines erfolgreichen Bleisatzpraktikums die Möglichkeit in die Schwarze Zunft der Drucker aufgenommen zu werden.
Unter besten Bedingungen marschierte das Gautschkomitee am frühen Nachmittag auf das Gautschgelände ein. Gautschmeister Professor Reiche eröffnete als Gautschmeister den Gautschakt mit einer kleinen Rede und appellierte an die jungen Kornuten. Bei der feuchtfröhlichen Tradition wird der Kornut auf Kommando des Gautschmeisters von dessen Gehilfen, den sogenannten Packern, gepackt und mehrmals in einen Bottich voller Wasser getaucht. Dieser Akt soll zur äußeren Reinigung der Lehrlinge dienen. Doch die Kornuten müssen nicht nur der äußeren Reinigung stand halten. Im Anschluss an Ihren Tauchgang bekommen die jungen Gautschlinge einen eigens hergestellter Trank eingeflößt um nun auch innerlich von allen Sünden und schlechten Angewohnheiten gereinigt zu sein.
Auch in diesem Jahr wurden nicht ausschließlich Studierende gegautscht, auch Alexander May, Mitarbeiter an der Fakultät Medien, und Frau Dr. Andrea Berlich, Mitarbeiterin der Fakultät Informatik, Mathematik, Naturwisschenschaften, konnten der Gautschbütte nicht entkommen.
Der Brauch des Gautschens geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Ursprünglich bezeichnete der Begriff „Gautschen“ den ersten Schritt zur Entwässerung des Papiers nach dem Schöpfen.
Den Abschluss der Zeremonie bildet die feierliche Übergabe des Gautschbriefes durch den Gautschmeister. Alle gegautschten Lehrlinge gehören von nun an zur schwarzen Zunft der Drucker.
Doch nicht nur den Gautschakt konnten die Besucher des MedienGAUS bestaunen. Ein abwechslungsreichen Programm für Jung und Alt wurden den Gästen geboten. Unter anderem ein Live-Auftritt des HTWK-Improvisationstheaters „Schwarzpulver“ und eine Feuershow die den Abschluss des Abends bildete.