Praxissemster bei De Gruyter
TEIL 1
Mein Name ist Antonia Schrader, ich bin 22 Jahre alt und studiere zurzeit im 6. Semester 'Buch- und Medienproduktion' an der HTWK Leipzig.
Im Zuge des Praxissemesters, das ich im Rahmen meines Studiums im sechsten Fachsemester absolviere, bin ich seit März Praktikantin in der Buchproduktion im Wissenschaftsverlag De Gruyter in Berlin. Die Herstellungsabteilung gliedert sich hier in drei Abteilungen, in welchen ich jeweils zwei Monate arbeite. Dazu zählen die zwei Vorstufenteams, welche sich einerseits klassisch um die Koordination zwischen Dienstleistern, Autoren und Lektorat bis zur Erstellung des Druck-PDFs kümmern und anderseits Autoren beraten, die eigenständig ihr Manuskript für den Druck aufbereiten. Das dritte Team übernimmt die Abwicklung des Drucks und der Auslieferung.
Auf meinen Praxispartner aufmerksam geworden bin ich durch einige meiner Dozenten, die selbst bei De Gruyter tätig waren. Dadurch fiel der Name des Verlages hin und wieder in den Vorlesungen. Diese Reputation und letztendlich die Stellenausschreibung überzeugten, mich bei De Gruyter zu bewerben.
Glücklicherweise fiel mir der Übergang ins Arbeitsleben gar nicht so schwer. Dennoch weiß ich das Studentenleben immer mehr zu schätzen. Besonders, wenn man die Tage bedenkt, an denen man manchmal nur für 90 Minuten zur Hochschule musste, verglichen mit einem acht-Stunden-Arbeitstag. Allerdings machten es mir meine Kollegen von Beginn an sehr leicht. Es herrscht ein entspanntes und freundschaftliches Arbeitsklima, in welches ich gleich integriert wurde. Natürlich nehme ich eine Sonderstellung ein, da ich keine fest zugewiesenen Aufgaben habe und mich alle zwei Monate in neue Arbeitsabläufe einarbeiten muss. Jedoch wurde mir von Anfang an das Vertrauen entgegengebracht Aufgaben genauso erledigen zu können, wie der fest angestellte Hersteller, sodass ich voll in das Alltagsgeschäft integriert wurde.
Einen typischen alltäglichen Arbeitstag gibt es für mich in dem Sinne jedoch nicht. Ich komme morgens in den Verlag, checke meine Emails und arbeite diese zunächst einmal ab. Das kann eine Email von einem Kollegen sein, der mich bittet ein Manuskript oder Umbruch zu überprüfen, ein Autor, der sich über den Herstellungsprozess seines Titels erkundigt oder einer, der Hilfe bei der Erstellung des druckfertigen Manuskriptes benötigt. Ich unterstütze im Tagesgeschäft, übernehme Urlaubsvertretungen und gehe mit zu Projekttreffen, in denen spezielle Aufgaben besprochen werden, die außerhalb des Tagesgeschäftes liegen.
Im Satzteam habe ich die Möglichkeit bekommen, drei Titel einer Reihe völlig selbstständig zu betreuen. Das bedeutet, ich bin für die Kommunikation zwischen Autoren, Dienstleistern und dem Lektorat zuständig und dafür, dass aus den Manuskripten bis zum Drucktermin druckfertige PDFs werden.
Eine wichtige Frage für Studierende ist sicherlich, welche Möglichkeiten sich für das Praxisprojekt und möglicherweise auch die Bachelorarbeit bieten. Im Bereich des Praxisprojektes konnte ich mein Thema schon sehr zeitig abklären und von Anfang an gemeinsam mit meinen Kollegen an der Umsetzung arbeiten. Bezüglich der Bachelorarbeit besteht bei De Gruyter traditionell die Chance diese mit dem Unternehmen gemeinsam zu schreiben. Natürlich möchte ich diese Möglichkeit auch versuchen zu nutzen.
Was erhoffe ich mir letztlich von meinem Praxissemester? – Grundsätzlich hoffe ich, dass ich nach Abschluss meiner Tätigkeit bei De Gruyter eine klare Vorstellung davon habe, was ich nach meinem Studium machen kann und vor allem was ich machen will oder auch nicht.
Darüber hinaus könnte ich mir auch gut vorstellen, nach meinem Studium bei De Gruyter zu arbeiten, da mir sowohl die mir gestellten Aufgaben als auch das Arbeitsumfeld sehr gut gefallen.
TEIL 2
Seit dem letzten Feedback habe ich bereits zwei Mal, wie geplant, das Team gewechselt. Nach dem Satzteam gelangte ich zunächst in das zweite Vorstufenteam der Buchherstellung. Hier werden Autoren bei der selbständigen Erstellung des druckfertigen Manuskriptes unterstützt und betreut. Anschließend habe ich im Druckteam gearbeitet, das für die Datenaufbereitungs-, Publikations- und Archivierungsprozesse verantwortlich sind. Zu den dortigen Aufgaben zählten die Steuerung der Druckproduktion (Neuerscheinungen, Nachdrucke und Print on demand (POD)), die Generierung der elektronischen Ausgabeformate (Ebook-PDF, ePub, Aggregatorenversionen), die zentrale Covererstellung sowie die Datenarchivierung.
Im zweiten Vorstufenteam habe ich vor allem Autoren bei der Druckdatenerstellung nach dem Hausstil von De Gruyter betreut. Diese Aufgabe bedeutete hohe Selbstständigkeit und Einschätzungsvermögen. Außerdem verlangte es typografische Kenntnisse und kommunikative Fähigkeiten. Im Druckteam war ich insbesondre für die Druckbeauftragung zuständig und habe die Urlaubsvertretung für eine Kollegin übernommen, in deren Aufgabenbereich die Covererstellung fällt. Hierbei konnte ich vollkommen selbständig arbeiten, was mir sehr viel Spaß und vor allem Erfahrung gebracht hat.
Gerade in den letzten Wochen meiner Praktikumszeit wurden mir viele Möglichkeiten geboten, die mir gezeigt haben welch zahlreichen Tätigkeitsfeldern ich in der Buchherstellung von De Gruyter nachgehen kann. Diese Zeit verstärkte meine Meinung zunehmend nach dem Studium bei De Gruyter tätig zu sein.
Die zusätzliche Arbeit an meinem Praxisprojekt hat sich im Laufe meines Praktikums hinsichtlich des inhaltlichen Schwerpunkts oft gewandelt. Durch die Unterstützung seitens meines Praxispartners konnte ich den Hauptteil, den praktischen Aspekt meiner Arbeit gut bewältigen.
Schlussendlich hat mich mein Praxissemester einen riesigen Schritt weitergebracht, in dem was ich später machen möchte. Einer der Höhepunkt bei De Gruyter war sicherlich die über dreiwöchige Urlaubsvertretung meiner Kollegin bei der Covererstellung. Aber auch der Moment, in dem ich die drei gedruckten Titel in der Hand halten durfte, die ich zuvor im Satzteam und beim Druckauftrag betreut hatte, waren etwas Besonderes. Positiv war weiterhin, dass meine Kollegen für jede noch so kleine Frage offen waren, wodurch ich viel durch sie lernen konnte. Es war für mich eine Freude von Anfang an voll integriert im Team von De Gruyter arbeiten zu können.